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Seminararbeiten dienen der Vorbereitung auf die Abfassung eigenständiger wissenschaftlicher Arbeiten. Dies können sowohl universitäre Abschlussarbeiten (Examen, B.A./M.A.) als auch eigene Forschungsarbeiten (Dissertation, Projekte) oder Aufsätze für Fachzeitschriften sein. In den Seminararbeiten sollen Sie sich daher die Fertigkeiten, die für die Erstellung einer solchen Arbeit notwendig sind, aneignen und einüben.

Dementsprechend richtet sich die Bewertung Ihrer Arbeit daran aus, wie weit diese den Anforderungen einer eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit genügt.

Kriterien: Aufgrund dessen, dass Sie in den Seminararbeiten die Erstellung wissenschaftlicher Abschlussarbeiten bzw. Aufsätze üben sollen, ergeben sich zwangsläufig drei Bewertungskriterien:

  1. Die sprachliche Form bzw. der Ausdruck
  2. Die wissenschaftliche und äußere Form
  3. Der Inhalt

Natürlich stellt der Inhalt hier das wesentliche Bewertungskriterium dar. Das heißt, ein gut geschriebener und mit allen wissenschaftlichen Merkmalen versehener Aufsatz kann nicht mit "Gut" bewertet werden, wenn der Inhalt den Anforderungen nicht entspricht.

Aber: Der von vielen Studenten gern gezogene Schluss, man müsse nur inhaltlich "alles bringen", dann wären sprachlicher Ausdruck, wissenschaftliche und äußere Form nicht so wichtig, ist absolut falsch!!

Warum? Soweit es die sprachliche Qualität betrifft, liegt der Grund zunächst einmal darin, dass Sie als Leser einer solchen Arbeit den Inhalt gar nicht erst verstehen, oder ziemliche Mühe damit haben werden, ihn zu verstehen, wenn sich der Verfasser unklar ausdrückt oder einen schlechten Schreibstil verwendet. Und Sie würden es als Leser gewiss auch nicht wollen, dass der Verfasser einer Arbeit Ihnen zumutet, sich bei jedem zweiten Satz erst einmal kurz überlegen zu müssen, was er nun gerade ausdrücken wollte... Natürlich mindern auch viele Rechtschreib-, Zeichensetzungs- oder Grammatikfehler die Qualität einer Arbeit, wenn auch in geringerem Maße als Ausdrucksschwächen, sofern sie die Lesbarkeit des Textes nicht behindern.

Wichtiger noch ist die Wissenschaftlichkeit der Arbeit. Das heißt, Sie müssen alle Ihre Argumente und Informationen, die Sie in Ihrer Arbeit verwenden, belegen - es sei denn, sie entspringen Ihren eigenen Überlegungen. Dies ist aber in wissenschaftlichen Arbeiten in der Regel zu höchstens zehn Prozent (!!) der Fall - und zwar unabhängig davon, ob es sich um Seminararbeiten oder Dissertationen handelt. Schlicht und einfach deshalb, weil Sie in der Regel Ihr gesamtes Wissen, das Sie in einer Arbeit "zum Besten geben", irgendwoher haben, auch wenn Sie sich dessen manchmal gar nicht bewusst sind. Insofern stellt die eigene Leistung häufig nicht das "Neuerfinden des Rads" dar, sondern die intelligente "Neuzusammensetzung" von bereits vorhandenem Wissen und das Ziehen eigener Schlüsse daraus! Demgegenüber zählt die äußere Form (Blocksatz, Silbentrennung, Absätze etc.) weniger, wird aber auch in Abschlussarbeiten immer wieder gern in die Bewertung mit einbezogen.

Zu den Kriterien im einzelnen:

  1. Sprache und Ausdruck: Darunter sind, wie erwähnt, sowohl Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung als vor allem auch Wortwahl und Satzbau zu verstehen. Eine sehr gute (also mit 1.0 bewertete) Arbeit würde demnach sprachlich in etwa dem Niveau eines Aufsatzes in einer politikwissenschaftlichen Fachzeitschrift entsprechen.
  2. Wissenschaftliche Form: Auch hierzu ist schon einiges ausgeführt worden. Eine sehr gute Arbeit verfügt in der Regel über einen umfangreichen Literaturapparat (wenigstens 10 - 15 Titel) und einen ebenso ausführlichen Quellenapparat (=Fußnoten). Hier gilt noch einmal: besser etwas zu viel belegen als zu wenig!
  3. Inhalt: Eine sehr gute Arbeit lässt über der reinen Wiedergabe von Fakten eine dezidiert politikwissenschaftliche Perspektive des Autors erkennen und befindet sich auf der Höhe des aktuellen Forschungsstandes. Auf gut Deutsch: der Verfasser hat nicht nur in ein paar Standardwerken, die womöglich auch noch vom Seminarleiter angegeben wurden, geblättert, sondern auch einen Blick in die Fachzeitschriften geworfen...

Wie Sie sehen, habe ich mich hier darauf bezogen, was eine "sehr gute" Arbeit ausmacht - das heißt aber natürlich nicht, dass Sie um das Bestehen Ihres Moduls bangen müssen, wenn Sie diesen Anforderungen nicht völlig entsprechen. Auch jemand, der sprachlich noch nicht so sicher ist, größere Mängel in seiner wissenschaftlichen Form aufweist und inhaltliche Fehler macht, wird seine Modulprüfung bestehen - wenn auch sicher eher einen im Bereich von 3.0 abwärts. Erst wenn die Mängel und Fehler in diesen drei Bereichen erheblich werden, müsste ich Sie bitten, die Arbeit noch einmal abzufassen, wenn Sie diesen Teil der Modulprüfung bestehen wollen.

Damit Sie jetzt nicht in Panik verfallen oder gar von einem Besuch meiner Lehrveranstaltungen Abstand nehmen, biete ich Ihnen Hilfestellungen an, in Form von 

Tipps und Hinweise zur formellen/sprachlichen Gestaltung einer Hausarbeit

 

Und noch ein Tipp aus berufenem Munde, von einem Kollegen... wenn Sie auf das Cover klicken, erzählt Ihnen

Herr Kornmeier wissenschaftlch schreiben coverKornmeier ein wenig zum Thema "wissenschaftlich Schreiben"

 

 

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen bei der Erstellung Ihrer Hausarbeiten viel Erfolg!

Dr. Sven Leunig