Bewertungskriterien für Seminararbeiten | | Drucken | |
Dementsprechend richtet sich die Bewertung Ihrer Arbeit daran aus, wie weit diese den Anforderungen einer eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit genügt. Kriterien: Aufgrund dessen, dass Sie in den Seminararbeiten die Erstellung wissenschaftlicher Abschlussarbeiten bzw. Aufsätze üben sollen, ergeben sich zwangsläufig drei Bewertungskriterien:
Natürlich stellt der Inhalt hier das wesentliche Bewertungskriterium dar. Das heißt, ein gut geschriebener und mit allen wissenschaftlichen Merkmalen versehener Aufsatz kann nicht mit "Gut" bewertet werden, wenn der Inhalt den Anforderungen nicht entspricht. Aber: Der von vielen Studenten gern gezogene Schluss, man müsse nur inhaltlich "alles bringen", dann wären sprachlicher Ausdruck, wissenschaftliche und äußere Form nicht so wichtig, ist absolut falsch!! Warum? Soweit es die sprachliche Qualität betrifft, liegt der Grund zunächst einmal darin, dass Sie als Leser einer solchen Arbeit den Inhalt gar nicht erst verstehen, oder ziemliche Mühe damit haben werden, ihn zu verstehen, wenn sich der Verfasser unklar ausdrückt oder einen schlechten Schreibstil verwendet. Und Sie würden es als Leser gewiss auch nicht wollen, dass der Verfasser einer Arbeit Ihnen zumutet, sich bei jedem zweiten Satz erst einmal kurz überlegen zu müssen, was er nun gerade ausdrücken wollte... Natürlich mindern auch viele Rechtschreib-, Zeichensetzungs- oder Grammatikfehler die Qualität einer Arbeit, wenn auch in geringerem Maße als Ausdrucksschwächen, sofern sie die Lesbarkeit des Textes nicht behindern. Wichtiger noch ist die Wissenschaftlichkeit der Arbeit. Das heißt, Sie müssen alle Ihre Argumente und Informationen, die Sie in Ihrer Arbeit verwenden, belegen - es sei denn, sie entspringen Ihren eigenen Überlegungen. Dies ist aber in wissenschaftlichen Arbeiten in der Regel zu höchstens zehn Prozent (!!) der Fall - und zwar unabhängig davon, ob es sich um Seminararbeiten oder Dissertationen handelt. Schlicht und einfach deshalb, weil Sie in der Regel Ihr gesamtes Wissen, das Sie in einer Arbeit "zum Besten geben", irgendwoher haben, auch wenn Sie sich dessen manchmal gar nicht bewusst sind. Insofern stellt die eigene Leistung häufig nicht das "Neuerfinden des Rads" dar, sondern die intelligente "Neuzusammensetzung" von bereits vorhandenem Wissen und das Ziehen eigener Schlüsse daraus! Demgegenüber zählt die äußere Form (Blocksatz, Silbentrennung, Absätze etc.) weniger, wird aber auch in Abschlussarbeiten immer wieder gern in die Bewertung mit einbezogen. Zu den Kriterien im einzelnen:
Wie Sie sehen, habe ich mich hier darauf bezogen, was eine "sehr gute" Arbeit ausmacht - das heißt aber natürlich nicht, dass Sie um das Bestehen Ihres Moduls bangen müssen, wenn Sie diesen Anforderungen nicht völlig entsprechen. Auch jemand, der sprachlich noch nicht so sicher ist, größere Mängel in seiner wissenschaftlichen Form aufweist und inhaltliche Fehler macht, wird seine Modulprüfung bestehen - wenn auch sicher eher einen im Bereich von 3.0 abwärts. Erst wenn die Mängel und Fehler in diesen drei Bereichen erheblich werden, müsste ich Sie bitten, die Arbeit noch einmal abzufassen, wenn Sie diesen Teil der Modulprüfung bestehen wollen. Damit Sie jetzt nicht in Panik verfallen oder gar von einem Besuch meiner Lehrveranstaltungen Abstand nehmen, biete ich Ihnen Hilfestellungen, und zwar in zweierlei Weise 1. Tipps und Hinweise zur formellen/sprachlichen Gestaltung einer Hausarbeit 2. Tipps und Hinweise zur wissenschaftlichen Struktur einer Hausarbeit (Basismodule) In diesem Sinne wünsche ich Ihnen bei der Erstellung Ihrer Hausarbeiten viel Erfolg! Dr. Sven Leunig |